Roleplay

(Für Faith)

Es war relativ spät, die Sonne hing tief am Horizont und schon bald würde sich der Mond zeigen.
Ich wusste an diesem Tag nicht so richtig wohin mit meinen Gefühlen, irgendwie fühlte ich mich gestresst und auch ziemlich genervt von dem Tag.
An sich war er ziemlich langweilig und lasch gewesen, also beschloss ich, ein weiteres Mal meine Zeit im Schankhaus zu verbringen, um die Gedanken loslassen zu können und vielleicht ja ein paar neue Khajiits kennenzulernen.
Ich presste die Holztür des Schankhauses auf.
Ein paar Rüpel saßen rechts und rauchten irgendwas, eine Gruppe lauter gackernder Frauen saß in der anderen Ecke sturzbesoffen.
Hier und da ein paar die alleine rumsaßen und ab und zu an ihrem Bier nippten.
Manche davon sahen wirklich schon fast depressiv aus, Andere davon dann jedoch wieder komplett aggressiv.
Ich war an dem Abend etwas leichter in Leder gekleidet.
Das Kostüm trug ich gerne, wenn ich ausging.
Meinen Blick ließ ich erstmal gründlich durch den Raum schweifen, bevor ich loslief und mich an die Theke setzte, auf einen der Höcker aus Holz.
Ich hob meine Hand und bestellte mir erstmal nur einen Krug voll Bier.

Ich saß bereits eine Weile im Schankhaus und plauderte mit dem Gastwirt der mich hier schon seit längerem kannte. Die Stühlen neben mir waren frei wie immer.
Das berüchtigte Teufelsweib, heutzutage war es schon eine Mutprobe unter den Männern sich mir zu nähren. Wie immer trug ich meinen eisenbeschlagenen Waffenrock und das Tierfell über den Schultern, meine doppelblättrige Streitaxt lehnte neben mir an der Theke. Für gewöhnlich konnte ich nur auf den hohen Barhockern richtig sitzen, kein Wunder wenn man meine Größe bedachte. Für eine Frau war ich einfach ungewöhnlich in die Höhe geschossen, wie ein kräftiger Kerl nur deutlich schlanker, obwohl unter meinem Fell stählerne Muskeln spielten.
Als sich nun das fremde Weib den Barhocker neben mir angelte und bestellte blickte ich sie aus dem Augenwinkel an, runzelte die Stirn.
Sehr freizügig die Kleine, für meinen Geschmack viel zu sehr.

Ich war eher als die Jenige bekannt, die von den Kerlen hier angehimmelt wurde.
Wenn es voll war, wurde mir Platz gemacht, wenn ich Probleme hatte, kommt der nächste zur Hilfe und letztendlich hatte ich dann eine lustige Schlägerei anzugucken.
Das Ganze ist natürlich dann noch besser mit anzusehen, wenn man weiß, dass das Ganze nur wegen einem selbst stattfindet.
Ich wusste bis heute nicht, woran es nun wirklich lag.
Vielleicht wirklich nur am Outfit, welches meine Figur betonte oder strahlte ich irgendwas aus?
Mich interessierte es eigentlich gar nicht, ich nahm es mir meistens sowieso eher zu meinem Nutzen, wobei es manchmal doch schon nerven konnte.
Ich sah die scheinbar etwas jüngere Frau neben mir an, war für einen kurzen Augenblick überwältigt von den eher großgeratenen Muskeln. Sie hatte mehr Muskeln als so mancher Kerl. Nicht typisch für ein Weib, aber trotzdem interessant.
Sie sah irgendwie nach Ärger aus und wahrscheinlich hatte sie keine Probleme damit, sich zu verteidigen.
Ich drehte den Kopf wieder nach vorne und bekam nun endlich meinen Krug vor die Nase gestellt, an dem ich kurz nippte.

Bisher hatte ich wohl nicht mit ihr zu tun gehabt, aber ich war an sich so selten anzutreffen, dass das kein Wunder war. Ich kannte sie nicht.
Nachdenklich trank ich einen Zug von meinem Bier und belauschte eine Gruppe Krieger die bereits wieder Wetten anschlossen.
Meine großen Ohren nahmen eben viel auf, fein wie sie wahren.
Allerdings interessierte ich mich nicht besonders für die Holzköpfe, würde es einer versuchen lernte er fliegen wie jeder andere vor ihm auch.
Ich spürte den Blick des Weibes und blickte sie nun einen Moment länger an.
Kleiner als ich, schlank, sah eigentlich nicht aus als würde sie jemanden über den Tisch werfen können.
Hübsch aber durchaus und das zeigte sie deutlich.
"Fühlst du dich so offen überhaupt wohl?" fragte ich beiläufig nach einer Weile des Schweigens und stützte den Kopf in eine meiner Hände.

Als ich die Stimme der Frau hörte, spitzte ich meine Ohren und drehte erneut den Kopf in ihre Richtung.
Nun wanderte mein Blick an mir herunter, das Ding sah ähnlich aus wie ein Kleid, nur war die kurze Shorts und das Shirt quasi aneinander genäht, auf den Schultern waren Lederfransen angebracht. Am Rücken könnte man das Teil zuschnüren.
Ein etwas tieferer Ausschnitt durfte natürlich nicht fehlen.
An sich störte es mich wirklich nicht, freizügiger rumzulaufen.
Die Blicke signalisierten mir nur, dass ich Bombe aussah, ich tat das ganze für mich und nicht für andere und ich holte immer Mal wieder gerne etwas mehr aus meinem Aussehen.
,,Mich stört das nicht unbedingt, neh."
Ich trank erneut einen Schluck von meinem Bier.
,,Dich schon?"