Roleplay

Das Quellwasser plätscherte angenehm vor sich hin.
Die Sonne war bereits untergegangen als ich an ihrem Ufer saß und mein Spiegelbild betrachtete.
Im Moment stand mir nicht der Sinn danach ins Lager zurück zu kehren, mich in meine Höhle zu begeben und mich die restliche Nacht über das Tuscheln der Schüler aufzuregen.
Viel lieber blieb ich im freien, denn nur dort konnte ich wirklich tun und lassen was ich wollte ohne, dass mir der Anführer wieder zig Überfälle aufbrummen würde.

Nach dem anstrengenden Tag hatte ich versucht zu Hause zu entspannen, doch es gelang mir nicht. Nach einigem Überlegen entschloss ich mich dazu die Beine zu vertreten.
Es verschlug mich zu den flüsternden Quellen. Manch einer fand sie bei Nacht unheimlich, doch für mich waren sie egal wann eine Wohltat.
Als ich den Quellen näher kam und das flüsternden sprudeln des Wassers vernahm, war mir, als würde ich jemanden am Ufer sitzen sehen. Einen kurzen Moment hielt ich Inne und ging dann doch weiter meines Weges.

Wie lange ich eigentlich schon hier saß wusste ich längst nicht mehr und so bemerkte ich die Schritte hinter mir eher spät.
Alarmiert zuckten meine spitzen Ohren und ich wendete den Blick zurück, starrte aus schmalen Augen ins Dunkel in dem ich eine sich nährende Gestalt ausmachte.
Um diese Zeit hatte ich nicht mit weiteren Besuchern der Quelle gerechnet, die meisten mieden sie bei Nacht.
Mein Umhang verdeckte das Symbol der Klinge auf dem Rücken meines Leinenhemd es, sodass man mich als solchen nicht würde identifizieren können.
Den fehlenden Armreif würde ich damit erklären können, dass ich kein Kämpfer im Dienste war sollte es sich um jemandem aus Thalyssran handeln.

Ich trat aus dem Dunkel näher an die Unbekannte Gestalt. Mein Blick streifte seine große und muskulös Gestalt.
Vielleicht irrte ich mich doch so kam er mir nicht bekannt vor. Aber was man nicht kannte konnte man ja kennenlernen.
"Guten Abend. Ich hatte nicht mit Besuchern an der Quelle gerechnet und hoffe ich störe nicht. Ich bin Fayola."
Stellte ich mich vor und hockte mich mit etwas Abstand zu dem Fremden ans Ufer.

Ich beobachtete die junge Dame aus dem Augenwinkel.
Sie schien nun nicht feindlich gesinnt, was vermutlich daran liegen dürfte, dass sie keine Ahnung davon hatte, wen sie hier leichtfertig ansprach.
"Nabend" erwiderte ich, "ich rechnete ebenso wenig mit Gesellschaft. Gerade hier um diese Zeit des Tages ist es für gewöhnlich wie leergefegt.
Ich bin Saradin" stellte ich mich nun auch vor.
Derweil betrachtete ich sie genauer, es schadete nie einen Fremden einschätzen zu können und deutete schließlich auf ihren Reif wie ihn die Krieger Thalyssrans eben trugen.
"Eine Kämpferin des WasserClans?" vermutete ich aufgrund der blauen Farbe des Metalls.