Roleplay

Ich schnaubte mindestens genauso spöttisch.
„Tja wo sind die Greifen, vor deiner Nase, oder frag doch den dämlichen Stallburschen der das Tor offen ließ. Ich kam soeben auch erst hier an, da war schon die Hölle los. Aber wenn ohne dich nichts läuft, dann park deinen mageren Arsch doch grundsätzlich im Stroh“ warf ich bloß zurück als Caya wieder in Sichtweite kam, auf einem der älteren Tiere wie ich direkt erfasste.
Dieses aufgeblasene Weibsbild war für meine Begriffe nichts als eine Witzfigur, ihre Äußerungen waren völlig daneben und unangebracht.
Sie bekam den Kern meiner Konter offensichtlich gar nicht erst mit.
Als sie mir nun so befehlshaberisch das Seil entgegen schmiss fing ich dieses zwar, blickte sie jedoch säuerlich an.
„Oh hat Madame Oberschlau sich dazu entschlossen, dass es Teamarbeit eben doch gibt?
Meine Kugeln kriegst du, aber ich werde sie sicher nicht ansonsten tatenlos hier oben rumflattern und diesem hirnlosen Plan gänzlich folgen“
Schon waren meine Eisengeschosse umgelenkt, trieben die Greifen in meiner Reichweite aber nicht direkt auf uns zu, sondern im Pulk zusammen, kreisten pfeilschnell um sie herum und hielten sie damit an Ort und Stelle gefangen, während ich sie langsam Zwang zum Horst zurück zu kehren wo sie von den Stallburschen eingefangen wurden.

“Mein Arsch ist im übrigen perfekt”, gab ich zur Antwort auf ihre provokante Bemerkung hin. Ihren Konter überhörte ich beinahe, ob gewollt oder ungewollt konnte man nur raten, ein Grinsen zeigte ich dennoch. “Teamarbeit gehört zum Leben dazu, sollte es dir neu sein”, zog ich sie auf. Dass sie zumindest ansatzweise das tat, was ich ihr mehr oder minder befohlen hatte, stimmte mich zufrieden. Ich sprang auf den Rücken des Tieres, welches aus dem um ihn gebildeten Magnetfeld flüchtete, daher hatte ich Faith das Seil zugeworfen, damit der Greif, den ich zuvor geritten war, an Ort und stelle blieb und nicht auch noch durchdrehte. Ich hielt mich im Gefieder des ausgebüchsten Jungtieres fest, ohne Sattel und Zaun war dies eindeutig anstrengender, schien aber keine tatsächliche Herausforderungen zu bilden. Eine Weile lang musste ich mich lediglich oben halten, so lange, bis es sich beruhigt hatte, dann erst konnte ich es anständig führen. “Wir müssen den Rest zu den Stallungen scheuchen, die Stallburschen warten mit Halftern und Seilen, um sie einzufangen, zumindest das sollten die hinbekommen.” Dass ein Tier fehlte, entging mir nicht, ausgerechnet mein Tier, welches eigentlich der Grund meines Erscheinens hier war. “Asha fehlt!”

Ich verdrehte genervt die Augen als ich ihre Stimme erneut vernahm.
Wie konnte man nur so unglaublich perfektionistisch sein? Sie tat mir ja beinahe leid, verhielt sich wie jemand der unter Zwang handelte.
Allerdings beließ ich es dabei, über die Form eines Arsches zu streiten war nun nicht meine Intention gewesen, aber das verstand sie offensichtlich nicht.
Aber auch sonst, sie würde mich sprachlosen machen wenn nicht eh immer einen Spruch auf der Zunge liegen hätte.
„Bist du so dämlich oder tust du nur so?“ rief ich zu ihr herunter und beobachtete wie sie auf dem Jungtier was die Signale natürlich noch nicht korrekt verstehen und ausführen konnte ihre Runden drehte. Jungtiere ritt man nicht, noch nicht.
„Das sieht doch jedes Kind, dass du das arme Ding überforderst! Und wenn du Augen im Kopf hättest würdest du bemerken, dass ich die Greifen bereits zu den Stallburschen treibe ohne groß etwas dafür tun zu müssen“
Tatsächlich waren bereits viele wieder auf sicherem Boden, weitere Greifen hatten sich in meinem Magnetfeld verfangen.
Nur dieses erbärmliche Kämpferlein und das Jungtier waren übrig für den Moment, sowie offensichtlich ihr eigener Greif.
Ich lenkte Kaias zu ihr herunter, zog den älteren Greif der direkt folgte am Seil mit mir.
Ein weiteres Seil warf ich aus, wand dieses um den Hals des Jungtieres auf dem sie saß und hielt es einfach nur locker fest.
„Beweg dich wieder auf den alten und nimm den kleinen am Seil, das tut ihm besser. Die Rückenmuskulatur ist noch nicht ausgebildet und die Signale für ihn Fachchinesisch.
Asha werden wir finden, aber nur wenn du jetzt deinen Kopf beisammen hältst.
Wenn ichs richtig im Kopf habe ist das der Jüngling gegenüber der Box von Kaias und zudem verletzt.
So, ich bin unter anderem Medizinerin, also was nun?“

Ich knurrte sie warnend an, ich konnte es nicht leiden, wenn andere mit mir in den falschen Situationen diskutieren und insbesondere nicht, wenn sie meinten recht zu haben. “Entspann dich, sie ist bereits beritten, kann zumindest vorwärts und anhalten und die wenigen Meter würden ihrem Rücken nicht schaden, da mach dir mal keine Sorgen drum, schließlich wiege ich sicherlich drei mal weniger als du!” Ich nahm ein weiteres Seil “Du scheinst es ja im Griff zu haben, kümmer dich drum sie zurück zu bringen, ich sehe mich nach denen um, die noch fehlen und nach Asha, er ist verletzt und wird sich nicht in die Umgebung fremder Khajiit trauen, du würdest die Suche bloß erschweren, wenn du ihn dir nach meiner Rückkehr in den Stallungen anschaust, wäre das aber von Vorteil. Nimm den Jährling mit, aber sorg dafür, dass sie auch ankommt und in ihrer Box landet!” Mit diesen Worten verließ ich die Khajiit und die Gruppe Greifen, als Verstärkung eintraf, jene Truppe würde sich auch um die restlichen kümmern, die nun nicht bei der Gruppe waren, um meinen Greifen musste ich mich aber selber kümmern, wenn er unversehrt nach Hause kehren sollte.

„Wenn sich hier jemand entspannen sollte, dann ja wohl du“ gab ich spöttisch zurück und warf das Seil des Jünglings einem der Truppe zu, ohne weiter darauf einzugehen, dass das arme Tier eigentlich viel zu früh beritten wurde.
Anstatt aber dem zu folgen was sie mir sagte, wendete ich Kaias und ließ ihn neben Caya her fliegen.
„Ich merk schon wir sind beide Leader, da sollte dir aber klar sein, dass ich keinerlei Befehle von dir entgegen nehme. Die Truppe hier wird die Sache jetzt selbst schaffen, wird immerhin von mener Tante geführt und ich werde dich begleiten.
Asha ist ein mir bekannter Greif, schließlich ist seine Box der von Kaias gleich gegenüber und er stammt aus der Zucht meiner Familie. Zudem meldet mir mein Sensorfeld in letzter Zeit leichtere Beben im Kamm. Sollte der kleine Kerl sich in den Felsen verirrt oder schlimmer noch eingeklemmt haben in seiner Panik wirst du meine Hilfe brauchen“
Dabei beließ ich es und mit einem Wimpernschlag war zusätzlich zu meinen restlichen sensorischen Fähigkeiten mein Sturmauge aktiv, welches jetzt grell, weißblau erstrahlte.
„Gibt es bestimmte Plätze die du mit ihm für gewöhnlich aufsuchst?“